INFORMATIONEN ZUM PROGRAMM

Komplexe Kontinuitäten

Eine vokale Kostbarkeit und zugleich ein Meisterwerk der deutschen Liedkunst steht auf dem Programm dieser romantischen Matinée: Eng mit Richard Wagners Privatleben verwoben sind seine „Wesendonck Lieder“ aus den Jahren 1857 und 1858, in denen schon Motive aus der Oper „Tristan und Isolde“ (1859) anklingen. Bekanntlich verklärte Richard Wagner in dieser Oper seine Leidenschaft für die Schriftstellerin und Kaufmannsgattin Mathilde Wesendonck. Die vorher entstandenen „Fünf Lieder für Frauenstimme und Klavier“ auf Gedichte von Mathilde Wesendonck bilden gewissermaßen eine Vorstudie zur Oper … Populär wurden die „Wesendonck Lieder“ in der Bearbeitung des österreichischen Dirigenten und Komponisten Felix Mottl (1856-1911). Die Akademie St. Blasius unter Karlheinz Siessl übernimmt für dieses Konzert im Haus der Musik in Innsbruck sein Arrangement für ein an der Tristan-Instrumentation angelehntes großes Orchester. Als Solistin konnten wir Anne Schuldt gewinnen, die am Anfang ihrer Karriere 2007-2012 in der Intendanz von Frau KS Brigitte Fassbaender Mitglied des Ensembles am Tiroler Landestheater war und die hier derzeit als 3. Dame in der „Zauberflöte“ zu erleben ist.

Auch Michael Schöch ist ein international erfolgreicher Künstler, der in Tirol nachhaltig wirkte und wirkt. 2009 hat die Akademie St. Blasius mit ihm das berühmte Klavierkonzert a-Moll op. 54 von Robert Schumann eingespielt (und auf der CD des Instituts für Tiroler Musikforschung „Klingende Kostbarkeiten aus Tirol Nr. 62“ veröffentlicht). Während das Klavierkonzert zum festen Repertoire jedes Pianisten gehört, werden Robert Schumanns beiden später entstandenen Konzertstücke für Klavier und Orchester selten aufgeführt. Völlig zu Unrecht! Vier Jahre nach dem Klavierkonzert, seinem einzigen, komponierte Robert Schumann das hinreißende „Concertstück für Pianoforte und Orchester. Introduction und Allegro appassionato“ und schenkte es gemeinsam mit einem neuen Flügel seiner Frau Clara zu ihrem 34. Geburtstag. Robert Schumann hatte darin die üblichen drei Sätze des Solokonzerts zu einem einzigen Satz verdichtet und so eine neue formale Gestaltung entwickelt. Virtuos und höchst anspruchsvoll ist der Klavierpart des zutiefst romantisch inspirierten Konzerts – also prädestiniert für Michael Schöchs enormes pianistisches Können und seine faszinierende interpretatorische Aussagekraft.

Folgerichtige Ergänzung findet das romantische Programm dieses Konzerts in der tonmalerischen „Schottischen“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, die häufig als seine größte Leistung auf dem Gebiet der Sinfonie bezeichnet wird. Fast zwölf Jahre lang arbeitete er an seiner dritten Sinfonie für große Orchesterbesetzung. Das berühmte Hauptmotiv des ersten Satzes hatte er im Jahr 1829 auf einer Reise durch Schottland gefunden. Wie so manch romantisch veranlagter Mitteleuropäer des 19. Jahrhunderts fühlte sich auch der deutsche Komponist Felix Mendelsohn Bartholdy von der Heimat der Maria Stuart, von den blutigen Balladen und wohl auch dem Whiskey magisch angezogen. Nebel, Regen, Gewitter, Wind und vor allem die Naturschönheiten des nördlichen Teils Großbritanniens kleidete er in ein wohlklingendes Meisterwerk.

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